Ich lese .... einen Moment noch
Einige Mitglieder der Ohligser Jongens saßen im Sommer 2024 in einem Restaurant zusammen und hatten die Idee, nach der Eröffnung des neu gestalteten Ohligser Marktplatzes wieder einen Bücherschrank aufzustellen. Doch wie sollte dieser gestaltet sein? Einfach ein Blechschrank würde der Umgebung nicht gerecht werden. Vielleicht irgendwie etwas, das wie ein Buch aussieht? Ein Schrank mit einer Rundung auf der einen Seite und einem schönen Buchdeckel als Rückseite? Suchen wir einen Künstler, der einen Entwurf präsentiert? Womöglich eine Ausschreibung? Mit diesen Gedanken verließ die Gruppe das Restaurant. Dirk von Hahn, einer der Teilnehmer dieser Diskussionsrunde, hatte in Folge nicht nur eine Idee, sondern baute flugs ein Modell, das „BücherBuch“. Alle waren bei der Präsentation begeistert und der Meinung, so muss das werden!
Wie wird jetzt aus einem 20 cm hohen Modell aus Pappe ein nutzbares BücherBuch? Die Recherche begann…Edelstahl oder Kunststoff, Pulverbeschichten oder Lackieren? Wie wird das Ding wetterfest, möglichst vor Vandalismus geschützt und lange haltbar? Einige Solinger Fachleute halfen bei der Suche nach der bestmöglichen Umsetzung und gaben erste Angebote ab, was das BücherBuch am Ende kosten könnte. Am Ende war klar, Edelstahl, 2-K-lackiert, Polycarbonat für die Türen und das Dach. Das ganze auch noch beleuchtet und stabil im Untergrund soll das BücherBuch auch verankert sein… Das kostet…
Das kriegen wir hin - die Mitglieder der Ohligser Jongens sind schließlich dafür bekannt, soziale und kulturelle Projekte zu unterstützen. Auch Nicht-Mitglieder fanden die Idee gut und spendeten gerne. Eine große Spende kam von der Elisabeth-Birkhofen-Stiftung. Und dann gibt es noch den Verfügungsfonds Ohligs, der die letzte Lücke schließt.
Eine Statik und technische Zeichnungen müssen angefertigt werden – danke an Dirk Emde, Industrietechnik.
Dann muss der Stahlbauer ran. Edelstahlbleche und -träger müssen gelasert, gekantet und zusammengefügt werden – ein echt großer Dank geht hier an Stefan Mensler und seine Mitarbeiter.
Anschließend wird das fertige Edelstahl-BücherBuch zur Lackiererei gebracht – Herr Carbonetto und Herr Jung / HS-Industrielackierungen waren als Ohligser direkt begeistert und haben blitzschnell lackiert. Parallel werden die Kunststoffteile maßgenau gefräst, poliert und vormontiert - hier gilt unser Dank der Firma Felder GmbH.
Roland Westkott hat den Transport auf den Ohligser Marktplatz übernommen. Hier warten schon Haki Krasniqi mit seinem Team und Hans Jürgen Thiele, Anwendungsspezialist für die Ferradix-Bodenanker. Am Ende sind 3 Kernbohrungen gebohrt und die Bodenanker versenkt. Schon kommt der Autokran – danke an Stefan Bruchhaus – und eine Stunde später steht das BücherBuch!
Letzte Feinheiten, Türen und Dach montieren, beschriften – danke an die wetterfesten Mitarbeiter von TundK – und da kommen auch schon die ersten Bücher! Dankenswerterweise zur Verfügung gestellt von den drei Ohligser Buchhändlern Jahn, Kiekenap und Schatzinsel Ingo Klaus.
Die Spender, alle Beteiligten und weitere Gäste sind geladen: große Begeisterung – das Büchbuch wird ab jetzt genutzt.
Um den Erhalt kümmern sich Ohligser Bürgerinnen und Bürger, geplant sind auch Lesungen. Erste Zusagen liegen schon vor. Das Wichtigste wird aber ab jetzt der rege Tauschverkehr mit Büchern. Gemacht ist das BücherBuch nicht nur für Krimis, Thriller und Romane, auch Kinder- und Jugendbücher, Kochbücher, Reiseführer, Bildbände, Ratgeber und sonstige Literatur finden in den unterschiedlich großen Fächern Ihren Platz. Für die Kinder und Jugendlichen sind natürlich die unteren Fächer reserviert!